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Thema 30: Friedensverhandlungen zu Basel |
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Im wappengeschmückten Saal des Basler Rathauses sitzen die Gesandten des Königs und hören die Vorschläge des mailändischen Vermittlers an. Gian Galeazzo Visconti trägt die Farben Mailands, der Luzerner Bote im Standeskleid übersetzt aus dem Latein. |
18.–25. August 1499
6. September 1499
22. September 1499
Die Friedensverhandlungen ziehen sich mit wiederholten Rückschlägen über einen
Monat hin. Ein Hauptstreitpunkt ist das Landgericht im Thurgau, das die Eidgenossen
sich angeeignet und nach Frauenfeld verlegt haben. Weil die Eidgenossen wie
die Räte des Königs immer wieder unerfüllbare Forderungen stellen, versucht
der Vermittler des Herzogs von Mailand, beide Seiten mit grossen Geldgeschenken
zum Einlenken zu bewegen. Er braucht den Frieden dringend, um freiwerdende eidgenössische
Söldner zur Rückeroberung des verlorenen Herzogtums werben zu können. Das mailändische
Gold in den Taschen aller Gesandten hilft dann zu einem raschen Friedensschluss,
bei dem beide Seiten ihr Gesicht wahren können: Alles soll bleiben wie vor dem
Krieg. Weil Galeazzo Visconti den Eidgenossen ein versprochenes Geschenk von
20’000 Gulden nicht bar bezahlen kann, nehmen sie von Konstanz die Gerichtsbarkeit
über den Thurgau als Pfand. Die Schuld wird nie bezahlt, der Thurgau bleibt
mit allen Rechten eidgenössisch. Der Krieg endet ohne territoriale Gewinne mit
einer Rückkehr zu den Zuständen vor dem Krieg. Von diesem Ergebnis her zu schliessen,
den ganzen Kriegsmühen und all den Schäden und dem Leid in den Grenzgebieten
beider Seiten stünde kein Ergebnis gegenüber, wäre kurz gegriffen. Die faktische
Unabhängigkeit der 10-Orte vom römischen Reich ist vor dem Kriege in vielen
Kämpfen gegen Habsburg ertrotzt worden, nach dem Frieden von Basel ist sie als
Zustand akzeptiert. 