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Thema 25: Schlacht bei Dornach |
22. Juli 1499
Es
ist Erntezeit. Dabei setzen beide Seiten Truppen ein, um die eigene Ernte zu
schützen und wenn möglich auch auf Feindesland Korn zu schneiden. Brot und Getreidemus
sind Hauptnahrungsmittel. Die Ernte tritt dann in den Hintergrund, als das Nahen
des königlichen Westheeres gemeldet wird. Solothurn ruft Bern und die andern
Stände zu Hilfe. Da solche Hilferufe aus Solothurn mehrfach vorfrüh ergangen
sind, ist Bern sehr "unlustig", dem Aufgebot Folge zu leisten. Die
Nachricht Solothurns vom 19. Juli, der Feind belagere in grosser Zahl und vielen
Büchsen die Burg Dorneck, entspricht zwar nicht den Tatsachen, denn das Heer
unter Heinrich von Fürstenberg richtet sich erst am Tage der Schlacht für eine
Belagerung ein. Aber die falsche Nachricht verfehlt ihre Wirkung nicht: Bern
schickt 5000 Mann, Zürich, das seine Hauptmacht im Schwaderloh liegen hat, beordert
auch ein Fähnlein mit 400 Knechten, aus Uri, Unterwalden und Zug sind kleinere
Hilfskontingente aufgebrochen. Einen Tag vor der Schlacht meldet Luzern den
Auszug des Stadtfähnleins mit 600 Mann. Beim Angriff der Solothurner, Berner
und Zürcher ist dann der Vorteil der Überraschung bald verflogen. Die Berufskrieger
der "welschen Garde" und die geldrischen Knechte, die etwa einen Drittel
des königlichen Heeres ausmachen, leisten zähen Widerstand. Heinrich von Fürstenberg
fällt schon zu Anfang des Kampfes. Die Angriffe der Reiterei müssen verlustreich
zurückgeschlagen werden. Erst als die in Gewaltsmärschen herbeigeeilten Luzerner
und Zuger "mit geschrey und hornen" aus dem Wald brechen, wendet sich
das Blatt. Die Königlichen Fusstruppen beginnen zu fliehen, auch die geldrischen
Söldner weichen. Einbrechende Dunkelheit und die abgebrochene Birsbrücke verhindern
die Verfolgung.
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Diebold Schilling muss die Gegend gekannt haben und setzt sein Schlachtgeschehen so ins Gelände, wie wir es aus den Schriftquellen kennen. Im erhöhten Bildteil die Gempenfluh mit den Späherposten der Solothurner, davor die belagerte solothurnische Burg Dorneck. Die Besatzung versucht erfolglos, mit Gebärden den Spähern auf der Fluh Zeichen zu geben. Das mehrstündige Schlachtgeschehen wird auch hier im Zeitraffer dargestellt: Vor Dorneck werden die Geschütze zum Schweigen gebracht, indem die Stückmeister umgebracht werden. Davor der Kampf der königlichen Fusstruppen, denen ein Reiterangriff der welschen Garde über die Birsbrücke von Dornachbrugg Entlastung bringen soll. Der Hauptharst der Berner und Solothurner mit ihren Pannern, die Zürcher mit einem Fähnlein. Das in der Schlacht erbeutete weiss-rote Feldzeichen der Strassburger liegt schon am Boden. In der linken Bildhälfte dann die Wende des Ringens durch das Eintreffen der herbeigeeilten Luzerner und Zuger mit ihren Fähnlein und die Flucht des königlichen Heeres. Durch den Bildrand beschnitten die Burg Birseck mit einer auffallenden Reihe von Aborterkern. |
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